Inhalt
Die Mutter des Autors, Maria, wächst bei ihrem sie unterdrückenden Vater auf, der ihr auch nicht erlauben will, einen Beruf zu ergreifen. Deshalb verlässt sie mit 15 Jahren ihr Zuhause, verliebt sich in einen verheirateten Mann, der Mitglied bei der NSDAP ist und wird von ihm schwanger. Um nicht alleinerziehend zu sein, heiratet sie einen Unteroffizier der Wehrmacht und geht mit ihm nach Berlin. Während des Krieges zieht sie aufs Land, als sie zurückkehrt, ist ihr Mann ein Alkoholiker geworden und wird gewalttätig gegen sie, weshalb sie nach einer erneuten Geburt zwei weitere Kinder abtreiben lässt.
Nach einiger Zeit zieht Maria mit ihrem Mann und ihren mittlerweile zwei Kindern zurück nach Österreich zu ihrer Familie, wo ihr Mann immer unerträglicher wird. Sie wird zunehmend depressiv und pumpt sich mit Medikamenten voll. Auch der Briefkontakt zu Peter kann sie nicht mehr davon abhalten, ihrem Leben ein Ende setzen zu wollen, was sie schlussendlich auch tut.
Werkgeschichte
Handke beginnt die Erzählung einige Wochen nach dem Suizid seiner Mutter und stellt sie 1972 fertig. Neben deren Lebensgeschichte finden sich auch autobiographische Elemente und Reflexionen des Autors darin.
Der Schriftsteller betrachtet dieses Werk als gesondert von seinen anderen Publikationen.
Aufführungsgeschichte
2014 entstand eine Bühnenversion des Stoffs von Duncan MacMillan für das Burgtheater Wien, die im Kasino am Schwarzenbergplatz aufgeführt wurde. 2017 gab es im Stadttheater Klagenfurt eine Lesung des Werks von Bibiana Beglau. Das Theater Kosmos in Bregenz inszenierte Handkes Erzählung 2021 für die Bühne.
1974 wurde eine Verfilmung mit dem gleichen Titel durch den ORF produziert, Helmuth Lohner fungiert als Erzähler.
1992 entstand eine Hörspieladaption des SRF.

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