Inhalt

Tatjana lebt mit ihrer Schwester Olga und der Mutter auf einem russischen Landgut. Tatjana liebt Bücher, die lebenslustige Olga den Schriftsteller Lenski. Dieser bringt eines Abends seinen Freund Eugen Onegin mit, der Tatjana sofort fasziniert. Er jedoch behandelt sie herablassend. Noch mehr: er flirtet auf einem Fest ganz offensichtlich mit Olga, um zu provozieren. Lenski fordert ihn daraufhin zum Duell auf. Bei diesem trifft Onegin den Freund tödlich. Jahre später sieht Onegin Tatjana bei einem Fest des Fürsten Gremin in St. Petersburg wieder. Sie ist mittlerweile eine selbstbewusste und schöne Ehefrau. Nun verliebt er sich in sie und bereut seine einstige Zurückweisung. Doch für Tatjana kommt die Verbindung mit Onegin nicht mehr in Frage.

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Werkgeschichte

Tschaikowski schuf das Werk, das er „lyrische Szenen“ nannte, auf Basis des gleichnamigen Versromans von Alexander Puschkin. Er wirkte auch selbst am Libretto mit, wobei er sich von seinem Freund Konstantin Schilowski unterstützen ließ.

Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung fand im März 1879 im Moskauer Maly-Theater durch Schüler des Moskauer Konservatoriums statt, Nikolai Rubinstein leitete die 32 Musiker. Knapp zwei Jahre später kam „Eugen Onegin“ auch im Bolschoi-Theater heraus, noch drei Jahre später im St. Petersburger Mariinski-Theater. Nunmehr wurde es zum Standardwerk auf russischen und in der Folge auch auf internationalen Bühnen. Die deutschsprachige Erstaufführung 1892 am Stadt-Theater Hamburg leitete Gustav Mahler.

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Prominente Namen

Tschaikowski war durch Jelisaweta Andrejewna Lawrowskaja, seine Kollegin am Moskauer Konservatorium, und deren Mann auf den Stoff aufmerksam geworden. Er hatte sich mit der Sängerin und Lehrerin über neue Stoffe für die Oper unterhalten und sie hatte ihm „Eugen Onegin“ von Puschkin nahegelegt. In derselben Nacht verschlang er den Versroman und fuhr schon am nächsten Morgen mit einem Vorschlag zu seinem Schüler und Freund Konstantin Schilowsky, mit dem er das Libretto gemeinsam kreierte. Von seiner Begeisterung zeugen Briefe an Familienmitglieder, Freunde und seine Gönnerin Nadeshda von Meck. Ziemlich genau zur selben Zeit hatte Tschaikowski Ähnliches erlebt wie „Eugen Onegin“, denn er selbst hatte den Brief einer jungen Frau bekommen, die ihm ihre Liebe gestand. Antonina war Studentin am Konservatorium. Die beiden heirateten, Tschaikowski wurde aber nicht glücklich und trennte sich drei Monate später von ihr.