Inhalt

Pianist Gustav Heink wird von seinen Klavierschülerinnen umschwärmt. Diese sind in heller Aufregung, der „Meister“ werde zu einem Konzert abreisen. Seiner Frau "gesteht" er, er wolle eigentlich nur der Anbetung seiner Schülerinnen entgehen und sich auf seiner Berghütte ein wenig ausruhen. In Wahrheit reist er dorthin aber nicht allein. Auch den Schülerinnen fällt auf, dass eine von ihnen fehlt: Delfine Jura. Prompt wird ihr Mann informiert, der auch bald im Hause Heink vorstellig wird, wo er nur mehr Heinks Frau Marie antrifft. Schnell wird klar: Franz Jura ist ein grundgütiger Mensch, der seine Frau sogar freigeben würde, falls diese mit dem anderen glücklich würde. Marie aber kennt die Eskapaden ihres Gatten und weiß, dass die Liebschaften nie von langer Dauer sind. Gewieft fassen die beiden einen besonderen Plan.

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Sie reisen Heink und Delfine auf die Hütte nach, wo Heink bereits gemerkt hat, dass seine Verführer-Ambitionen nachgelassen und sein Bequemlichkeitsbedürfnis zugenommen haben. Dr. Jura und Marie machen nun keinesfalls eine Szene, sondern geben vor, selbst ineinander verliebt zu sein - dann wäre ja alles ganz einfach und man könne Doppelhochzeit machen. Doch nun beginnen Heink und Delfine zu zweifeln. Marie führt Delfine in die Macken des großen Meisters ein und lässt sie ewig auf das Frühstück warten, wie es doch als dessen Frau üblich sei. Und Heink gerät durch den vorgegebenen Gattentausch in einen Strudel aus Trotz, Eifersucht und Angst, seine Frau diesmal tatsächlich zu verlieren...bis alle von dem „Konzert“ geheilt sind. Doch wie lange mögen die guten Vorsätze währen?

Ein Stück in einer Minute: Das Konzert von Hermann Bahr
Alma Hasun h Lorenz (Gustav Heink)

Foto: Moritz Schell

Werkgeschichte

Hermann Bahr, der auch als Regisseur, Dramaturg und Journalist arbeitete, spielt in seinem Werk – einem von rund 40 Stücken aus seiner Feder - mit der Eitelkeit von Männern und Künstlern generell. Er war zum Zeitpunkt der Arbeit an „Das Konzert“ mit der berühmten Opernsängerin Anna von Mildenburg verheiratet und mit Richard Strauss befreundet. Ihm widmete er auch das Lustspiel. In der Hauptfigur wollte Strauss nicht sich selbst, sondern den damaligen Direktor der Wiener Hofoper, Felix Weingartner, erkennen.

Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1909 zeitgleich am Lessingtheater in Berlin, am Königlichen Schauspielhaus in Dresden und am Schauspielhaus in Frankfurt am Main statt. Bis heute ist „Das Konzert“ das meistgespielte Stück von Hermann Bahr.

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Prominente Namen

Eine herrliche Aufzeichnung des Stoffes gibt es mit Susi Nicoletti und Robert Lindner als Ehepaar Heink. Johanna Matz und Peter Weck sind darin als Delfine und Franz Jura zu sehen. Sie wurde in der Inszenierung von Josef Meinrad 1964 im Akademietheater aufgenommen und ist in der Edition Burgtheater als DVD erschienen. Zuletzt gab es Inszenierungen mit Sandra Cervik und Herbert Föttinger im Theater in der Josefstadt, Andrea Jonasson und Wolfgang Hübsch am Volkstheater sowie mit Peter Simonischek, Florian Teichtmeister und Regina Fritsch am Akademietheater. In den 90er Jahre gab es eine mit Karlheinz Hackl und Marianne Nentwich an der Josefstadt.

Zu den Spielterminen von „Das Konzert“ im Theater in der Josefstadt!