„Haben Sie schon einmal auf Zoom getanzt? Am Telefon ein Lieblingsmärchen vorgelesen? Oder via Skype versucht ein Lied zu singen?", fragen Lilith Häßle und Felix Kammerer, Ensemblemitglieder des Burgtheaters, zu Beginn der Präsentation von „Regeln ändern", einem Projekt der Jungen Akademie des Burgtheaterstudios. Gestaltet wurde „Regeln ändern", ein digitales Chor-Projekt, von Regisseurin und Theaterpädagogin Raphaela van Bommel. Ihr Ziel war es, die momentan omnipräsente Zoom-Welt als Chance zu begreifen und zu schauen, was die digitale Bühne so zu bieten hat. „In einem Ensemble kommen lauter fremde Leute zusammen und es entsteht eine Kraft. Ich war neugierig, ob sich diese Kraft auch dann entwickelt, wenn man sich nicht zusammen im analogen Raum aufhält. Und es hat funktioniert", sagt sie im Gespräch mit Lilith Häßle und Felix Kammerer.

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Selbstgeschriebenes, Raptexte und Songzeilen trafen dabei auf Zitate aus Inszenierungstexten des Burgtheaters. Es wurden Regeln geändert, Gesetze umschrieben und Wien und die Gesellschaft auf den Prüfstand gestellt. Ganz nach dem Motto: „Warum Dinge nicht mal anders machen und die Miete mit einem Lied bezahlen oder dem Chef eine Abmahnung überreichen?"

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Unsere Körper. Unsere Geschichten.

Insgesamt entstanden in einer Kooperation mit der Brunnenpassage und der Kunsthalle Wien, dem Gleis 21 und dem Verein JUHU! fünf Online-Theaterprojekte. Das übergeordnete Thema lautete „Macht und Körper". Die Gruppen arbeiteten mit verschiedenen Künstler*innen an unterschiedlichen Projekten. Aufgrund der aktuellen Situation mussten allerdings sowohl die Proben als auch die Präsentation in den digitalen Raum verlegt werden. Wie auf der Website der Jungen Akademie nachgelesen werden kann, entstanden die Projekte entlang der folgenden Fragestellungen: „Wer trifft welche Entscheidungen? Wer unterstützt wen? Und wer bekommt welche Aufmerksamkeit? Alles läuft ganz anders als wir es wollen. Alles auf Null. Wir gründen Proben-Gemeinschaften, Theaterfamilien und Künstler*innenkollektive auf Zeit. Unsere Körper. Unsere Geschichten."

Seit 1. April werden via YouTube die einzelnen Projekte präsentiert. Und zwar jeden Tag um 16 Uhr. Nach dem bereits beschriebenen „Regeln ändern" folgt ein Hörspielprojekt zum Thema Märchen und danach ein Film darüber, was es bedeutet, Frau zu sein. Außerdem gibt es ein Tanzprojekt und einen Film zum Thema Widersprüche. Das Programm ist unter diesem Link abrufbar. Wer dadurch Lust bekommt, auch selbst wieder Theater zu spielen, kann sich noch zum Labor „Von der These zum Theater digital/analoganmelden. Start ist am 22. April.

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