Inhalt

Die Amerikaner Tommy und Jeff stoßen bei einer Jagdtour im schottischen Hochgebirge auf einen Ort, den sie auf ihrer Landkarte nicht finden können. In diesem wird gerade die Hochzeit von Jean und Charlie vorbereitet. Was Tommy und Jeff stutzig macht, ist, dass es kein Telefon gibt und die Menschen sehr altmodische Kleider tragen. Die ältere Schwester der Braut, Fiona, und Tommy finden rasch Gefallen aneinander. Sie gestehen einander schon bald ihre Liebe in „Almost like Being in Love“. In einer Familienbibel entdecken Tommy und Jeff aber zu ihrer großen Überraschung, dass Fiona schon vor 227 Jahren geboren wurde. Der alte Schulmeister kann das Rätsel aufklären. Einst verschonte man Brigadoon von einem Hexenüberfall, Gott ließ das Dorf dafür aber in einen ewigen Schlaf sinken, aus dem es nur alle 100 Jahre einen Tag lang erwacht.

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Gefährdet ist die Idylle dann, wenn ein Bewohner Brigadoon verlässt. Und dies droht zu geschehen, als Jeans verschmähter Liebhaber Harry seinem Ärger über deren Hochzeit mit Charlie Luft macht und Jean mit einem Kuss überrumpelt. Er türmt, wird von den Bewohnern verfolgt – und stirbt. Jeff drängt zum Aufbruch. Tommy ist unsicher, folgt ihm aber zurück in die USA. Dort wird er seines Lebens nicht mehr froh. Er löst seine Verlobung und kehrt schließlich nach Schottland zurück. Durch die Kraft der Liebe kann der Zauber durchbrochen werden und Tommy zu Fiona ins verzauberte Dorf gelangen.

Werkgeschichte

Nach weniger erfolgreichen Zusammenarbeiten nahmen sich Frederick Loewe und Alan Jay Lerner des Stoffes an, den Friedrich Gerstäcker 1860 in der Novelle „Germelshausen“ veröffentlicht hatte. Man versetzte die Story allerdings nach Schottland, auch, weil der Zweite Weltkrieg noch nicht lange her war und man Assoziationen mit Deutschland vermeiden wollte. Der Name Brigadoon erinnert an die Brig o’Doon, eine mittelalterliche Brücke über den Fluss Doon in der schottischen Stadt Alloway.

Aufführungsgeschichte

„Brigadoon“ wurde zum ersten großen Erfolg des Duos Lerner und Loewe, als man das Musical am 13. März 1947 uraufführte. Großen Anteil hatte auch die mitreißende Choreografie von Agnes de Mille. Auch der folkloristische Ton kam gut an, Loewe hatte sogar Dudelsack-Melodien in seine Partitur aufgenommen. Abseits der volkstümlichen Färbung ist „Brigadoon“ sehr Broadway-like, die bekanntesten Songs sind – teils auch unabhängig vom Stück – zu Ohrwürmern geworden: „Almost like Being in Love“, „Waiting for My Dearie“ und „The Heather on the Hill“, um nur wenige zu nennen. Mit fast 600 Aufführungen gleich in der ersten Spielserie, der zahlreiche Wiederaufnahmen am Broadway folgen sollten, begründete das Werk den Ruhm von Lerner und Loewe, die bald darauf „My Fair Lady“ und „Gigi“ schrieben. Die deutsche Erstaufführung fand 1980 in Karlsruhe statt.

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Prominente Namen

Gene Kelly verkörperte Tommy, als Vincente Minnelli, Vater von Liza und zur damaligen Zeit ein berühmter Filmmusical-Regisseur, „Brigadoon“ 1954 verfilmte. Seine Fiona verkörperte Cyd Charisse. Der Film war für drei Oscars nominiert, gewann aber keinen, dafür den New York Film Critics Circle Award. Gene Kelly war ursprünglich gar nicht für die Hauptrolle, sondern für die Choreografie engagiert gewesen. Schließlich übernahm er aber auch den Part des Tommy.