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  1. Hören Sie, wenn in der letzten Reihe jemand falsch singt?

Selbstverständlich! Ein guter Dirigent oder Chorleiter muss alles im Griff haben. Aber schlimmer als falsch zu singen ist ausdruckslos zu musizieren, egal wo man sitzt!

2. Was ist das Geheimnis eines guten Chorleiters?

Als „Einstudierer“ muss man alles sehr genau und flexibel vorbereiten, egal wie kompliziert die Szene auf der Bühne ist. Oder die Musik per se – es muss immer funktionieren. Aber bei der Vorstellung gibt man die Verantwortung an die Damen und Herren des Chors und den Dirigenten oder die Dirigentin ab beziehungsweise hilft im Hintergrund mit, damit alles reibungslos über die Bühne geht. Manchmal muss man auch Chorstellen, die aus dem Off, also von hinter der Bühne kommen, dirigieren. Da hat man dann einen Bildschirm und überbringt die Wünsche und den Schlag des Dirigenten oder der Dirigentin an den Chor. Das ist immer ein bisschen stressig, es sollte immer zusammen sein!

3. Was geschieht in Ihrem Körper, wenn Sie am Dirigentenpult stehen?

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Überfreude! Es gibt kein besseres Gefühl für mich. Noch dazu kommen dann Spannung, Konzentration, Adrenalin, Energie und vieles mehr – es ist unbeschreiblich! Ich muss sagen, dass ich mich während des Dirigierens mehr spüre als sonst in meinem „normalen“ Leben. Aber wichtig ist für mich trotzdem, dass es beim Dirigieren nicht darum geht, sich selbst darzustellen, sondern die Musik im besten und im Sinne des Komponisten und des Inhalts wiederzugeben.

4. Was sollten unsere Leser*innen unbedingt über Sie wissen?

Ich bin ein leidenschaftlicher kolumbianischer Diener der Musik, der in dieses wunderschöne Land gekommen ist, um Dirigieren zu lernen, und Österreich hat mein Herz gestohlen – es ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich bin sehr dankbar, dass ich das Privileg habe, hier zu leben und zu arbeiten. Musik ist für mich alles! Ohne Musik ist das Leben blass und leer.

Zu den Spielterminen den Volksoper Wien!