Anne of Green Gables“ wurde seit seinem Erscheinen 1907 millionenfach verkauft. Es wurde verfilmt, war ein Erfolg als Netflix-Serie und ein Mega-Hit als Musical. Astrid Lindgren hat aus Anne ihre Pippi geformt. Im Theater der Jugend feiert der Stoff nun Premiere - unter der Regie von Direktor Thomas Birkmeir. Wie macht man das, einen Weltbestseller ins Jetzt zu versetzen?

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Warum gerade „Anne of Green Gables“?

Thomas Birkmeir: Ich bin ein Fan der großartigen Anarcho-Figur Pippi Langstrumpf, und als ich erfahren habe, dass Astrid Lindgren ein Fan von Anne war, wurde ich neugierig. Ich habe dann eine Mädchenfigur entdeckt, die völlig untypisch war für die Zeit. Die ihr eigenes Leben in die Hand nimmt, was erst jetzt – mit einer Zeitversetzung von über hundert Jahren – langsam selbstverständlich wird. Das fand ich spannend. Es ist ein Prinzip unseres Hauses, dass wir Stoffe nehmen, mit denen wir junge Menschen ermutigen, ihr Leben zu leben.

Wie sehr wurde die Story verändert?

Thomas Birkmeir: Wir haben ihr eine Vorgeschichte verpasst, die Zeit im Waisenhaus beleuchtet und auch ihre Charakterzüge verstärkt: das Sich-nicht-verbiegen-Lassen, ihre Suche nach Geborgenheit und wie das zusammengeht. Wirkliche Fans werden sicher einige Dinge aus dem Original vermissen, aber auch viel Neues entdecken.

Wie erneuert man so einen Hit?

Thomas Birkmeir: Es wird bei uns im Theater der Jugend auch Musik geben – eine Mischform aus gesungenen Liedern und einer Rap-Fassung. Vor allem in den Erzählerpassagen wird gerappt, und zwar dann, wenn es Zeitsprünge gibt. Unerreichbares Vorbild für mich war das Musical „Hamilton“: Die haben auch eine historische Figur genommen und spektakulär in die Jetztzeit versetzt.

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Zur Person: Anne of Green Gables im Theater der Jugend

Wer: T. Birkmeir (Regie), Gerald Schuller (Komposition); mit: V. Hauer, P. Baresch, Shirina Granmayeh, Susanne Altschul u. v. m.

Wann: Premiere am 14. Dezember, bis 29. Jänner

Wo: Renaissancetheater